Montag, 6. August 2012

Ausflüge,... mit leider unerfreulichem Ende...


Hallo ihr Lieben, 

diesmal ein Eintrag der etwas anderen Art…

Nach einem schönen Ausflug mit unseren Jüngsten mit Zoobesuch und Co in Ziniare, sind die Großen am Donnerstag in Ouaga eingetroffen… An unserer Unterkunft angekommen, haben wir erstmal, wie gewohnt, ne Runde Fussball gespielt und hatten riesen Spaß dabei. Nach einer kurzen Nacht (wir mussten uns ja schließlich noch updaten), ging’s am Freitagmorgen zum Moogo Naaba, dem Chef der Mossi. Jeden Freitag kommt der Chef aus seinem Anwesen und es wird symbolisch der Kampf der Mossi gegen den König von Ouahagouya nachgespielt. Anschließend haben wir uns entschieden zu einem Museum zu fahren, in dem  die Geschichte der verschiedenen Ethnien in Burkina Faso dargestellt wird. 

Wir hatten eine gute Zeit dort, aber auf der Heimfahrt ist ein Reifen unseres Minibusses geplatzt, wir sind von der Straße abgekommen und haben uns überschlagen.
Mir geht es gut und ich bin unverletzt. Allerdings sind nicht alle unverletzt davongekommen. Am Freitag wurden 12 von 20 Insassen ins Krankenhaus gebracht, 6 mussten über Nacht bleiben. Inzwischen sind noch 4 Personen im Krankenhaus – zwei unserer Jugendlichen (Edouard und Bartholome) und die zwei Chauffeure. Alle haben mittelschwere bis schwere Kopfverletzungen.
Bartholome und auch Edouard sind auf dem Weg der Besserung. Bartholome kann vielleicht bald nach Hause. Er hat eine Platzwunde am Kopf, einen gebrochenen Ohrknochen (oder sowas in die Richtung ;)) und er sieht bisher nichts auf dem rechten Auge… Morgen werden noch ein paar Untersuchungen gemacht und dann werden wir mehr wissen, ob das nur vorübergehend ist oder bleibend. Mehr Sorgen machen wir uns noch um Edouard. Er hat drei große Frakturen am Kopf und hat sehr viel Blut verloren. Heute ging es ihm jedoch schon deutlich besser und das war sehr ermutigend für mich. Er ist in der Lage zu kommunizieren, er erkennt, mit wem er spricht und kann sich bewegen. Sehen, so sagt er, tut er nur ein bisschen… Da er aber noch immer unter Schock steht, kann man bisher nur bedingt sagen, ob er größere Gehirnschäden erlitten hat bzw. ob die Symptome bleibend sind.

Lasst uns dafür beten, dass er weiter aufwärts geht und keine Kopfoperation nötig ist… und dabei nicht vergessen: Der Herr tut auch heute noch Wunder!

Bitte betet auch für die anderen Verletzten, die Jugendlichen allgemein und alle sonst Beteiligten, die Krankenpfleger, Ärzte… Die Versorgung hier im Krankenhaus ist nicht mit der unseren vergleichbar. Aufgrund mangelnder Betten musste Edouard erst mal für 24h auf dem Boden liegen – mit offenen Kopfwunden etc. … Jeder Patient braucht mindestens 1-2 Personen, die den Kranken versorgen und Medizin kaufen gehen. Das ist ein ganz schönes Gerenne. Die Medizin muss sofort bar gezahlt werden – Da ich meinen Geldbeutel an der Unfallstelle vergessen hab, als ich mit Edouard im Krankenwagen ins Krankenhaus bin, hatte ich zunächst kein Bargeld und 12 Verletzte, die versorgt werden sollten… Da fühlt man sich ganz schön hilflos. Glücklicherweise ist Ruth relativ schnell eingetroffen…  Allgemein: Wenn du willst, dass deine Verletzten versorgt werden, musst du den Ärzten kräftig Druck machen, und selbst dann kann es noch Stunden dauern, bis die tatsächliche Behandlung erfolgt… Das Personal ist einfach extremst unterbesetzt für die Anzahl an Patienten, die täglich eintreffen. Hinzu kommt, dass am Wochenende und auch am Montag aufgrund eines Feiertages, keine Spezialisten arbeiten und die Patienten dementsprechend weder eine konkrete Diagnose, noch die notwendige Behandlung bekommen können…

Wie auch immer: Hauptsache unsere Patienten werden wieder ganz gesund und alle können die Ereignisse gut verarbeiten!
Also dann,
macht euch bitte keine Sorgen, sondern begleitet uns im Gebet!
Ganz liebe Grüße,
Sarah

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