Dienstag, 24. Januar 2012

Kalahari, Streiks, ...

Hallo ihr Lieben,

ganz spontan bin ich am Wochenende mit einigen anderen Deutschen und zwei Botswanern in die Kalahari gefahren. Das war echt eine gute Entscheidung und ich habe einiges vom Land sehen können.

Am Freitag haben wir uns mit zwei Autos auf den Weg in den Norden gemacht. Nach 4 Stunden Fahrt vorbei an kleineren Dörfern - und da waren sie auch wieder: die Tiere, die die Straße kreuzen, die Rundhütten, vereinzelnete Eselskarren, sprich: Afrika!- kamen wir dann auf die Sandpiste, wo dann zum ersten Mal auch unser Auto ein wenig gestreikt hat. Zum Glück waren wir mit einigen Jungs unterwegs, die alle technischen Problemchen schnell in den Griff bekommen haben.

Die erste Nacht haben wir dann in Zelten kurz vor dem Nationalpark verbracht. Und das war so richtig back to nature. Erstmal Feuerholz sammeln, über dem Feuer kochen und alle paar Minuten mal mit der Taschenlampe um sich leuchten, ob den auch keine leuchtenden Katzenaugen zu sehen sind und den fantastischen Sternenhimmel genießen.

Am nächsten Morgen sind wir dann in den Park gefahren und haben eigentlich den ganzen Tag versucht Tiere zu sehen. Das war bei den Büschen und Gräsern gar nicht so einfach. Aber neben Springböcken und anderen Antilopenarten, verschiedenen Vogelarten und einer Art Erdmännchen haben wir auch Giraffen gesehen. Voll schön! Nur die Löwen haben sich leider etwas bedeckt gehalten =(
 (für alle, die das wie ich bisher nicht wussten: das Wort "desert" im englischen ist nicht mit der Sandwüste Deutschen gleich zu setzen, sondern eher als "Trockensavanne" anzusehen, sprich: trocken, aber vereinzelt Büsche und Dornen, teilweise auch Gräser ; ))

Die zweite Nacht haben wir dann auf nem Camp im Park verbracht und glaub ich mein bisher leckerstes Essen über offenem Feuer gekocht... Mein absolutes Highlight dieses Trips: Ich bin Jeep gefahren!!! Und jetzt versteh ich auch, warum es alle Männer lieben auf em Sand zu fahren ;) Aber sorry guys: ihr müsst euch das Lenkrad jetzt noch mit mir teilen ;)

Ansonsten:
Irgendwie scheine ich StudentInnen-Streiks magisch anzuziehen. Hier an der Uni haben die StudentInnen nun auch angefangen zu streiken bzw. stehen kurz davor. Das letzte Mal war das leider mit ziemlicher Randale verbunden. Das ein oder andere Gebet kann da sicherlich nicht schaden =)

Soweit mal für heute,
jetzt wird African Cup geguckt: Botswana-Ghana
Ganz liebe Grüße,
Sarah

Dienstag, 17. Januar 2012

Das Unileben hat begonnen

Hallo ihr Lieben,

nun haben wir schon die erste Woche Uni hinter uns. naja, sagen wir besser: die erste Woche Registrierungschaos, Kurswahl und mehr oder weniger stattfindende Kurse. Auch wir einiges Hin- und Hergerenne hinter uns haben: Es ist schon ein Luxus sich die Kurse erstmal anschauen zu können und dann einfach zu wählen, was und vor allem welcher Prof einem am besten liegt.

Weil Maggi und ich ja ein wenig außerhalb wohnen, verlassen wir eigentlich immer morgens früh das Haus und kommen nachts wieder heim. Aber wir finden immer bei unseren lieben Eva Unterschlupf (und Internet ; ) ) Ich spiel jetzt auch im Uni-Frauen-Fussballteam- bin zwar noch zu schlecht, aber mit ein bisschen Training wirds hoffentlich recht ; ) Wir haben oft am Wochenende Spiele und kommen wahrscheinlich auch ein wenig in der Umgebung rum, was ziemlich cool ist.

Mit den Ladys, bei denen wir wohnen, ist es auch richtig schön. AmWochenende waren wir mit der Omi bei ihren 30 Schweinen, die auf einer Farm ein wenig außerhalb vom Dorf wohnen. Wir sind hinten auf dem Jeep gefahren, das ist einfach immer so ne Gaudi =) Dann haben wir noch traditionellen Spinat geerntet und gekocht. Wir fanden eigentlich, dass wir es recht gut gemacht haben, unsere Ladys waren da allerdings anderer Meinung... Die Tochter (40 Jahre) kommt abends voll oft noch zu uns rüber und wir unterhalten uns. Das ist echt schön und wir können ne Menge von ihr lernen. Jetzt müssen wir ihr noch ausreden uns mit ihrem 18-jährigen Sohn verkuppeln zu wollen ; )

Soweit für heute. Jetzt gehts noch zum Filmeabend zu unseren 2 Kommilitonen aus Tübingen und dann mit unserem persönlichen Cap-Driver nach Hause ...
 Ganz liebe Grüße,
Sarah

Zurück in Afrika!

allo alle Zusammen,

ich werde versuchen euch die nächsten Monate ein wenig über meine
Erlebnisse in Botwana, wo ich im Moment ein Theorie-Auslandsemester an
der Uni absolviere, auf dem Laufenden zu halten. Viel Spaß
beim Lesen:

Ich bin jetzt bereits seit einer Woche in Botswana und wohne ich mit
einer Freundin in einem kleinen Häuschen ein wenig außerhalb von
Gaborone, der Hauptstadt von Botswana. Wir haben gemeinsam ein Zimmer,
Küche und Bad. Das ganze befindet sich auf dem Anwesen von einer älteren
Lady. Sie war ebenfalls Sozialarbeiterin und wir werden sicherlich jede
Menge von ihr lernen können. Außerdem lebt noch ihre Tochter mit ihrem
Sohn hier und eine weitere ältere Studentin.

Den Tag über werden wir jedoch meist an der Uni sein. Die ist in 15
Minuten gut mit dem Kleinbus, hier Kombis genannt, zu erreichen. Wenn
wir anderen erzählen, dass wir „Off-Campus“ wohnen und mit dem Kombi
kommen, werden wir meist ungläubig gefragt: „Why?“– naja, sagen wir mal
so: es hat sich alles so ergeben, dass wir praktisch gar nicht mehr nein
sagen konnten ; )

An der Uni hatten wir bereits unsere Orientierungstage für alle
internationalen Studenten (bestimmt 60 und fast nur Amis*gr*). Aber
Orientierung braucht man hier echt. Der Campus ist riesig und wir sind
insgesamt mehr als 15.000 StudentInnen dort. Ich bin gespannt, wann wir
uns das erste Mal so richtig verlaufen werden ; ) Morgen gehen auf jeden
Fall die Kurse los und das wird dann vermutlich erst mal das Megachaos.

Im Vergleich zu Burkina ist der Lebensstandard hier so einiges höher. In
der Stadt haben eigentlich alle Häuser Strom und fließend Wasser und was
in Yako der gehobene Standard war, ist hier eher Unterklasse.
Komischerweise gibt es hier so gut wie keine Motos (außer der
Pizzaservice!) und Fahrräder. Auch Marktstände haben wir bisher kaum
gefunden. Obst und Gemüse kauft man in riesigen Einkaufszentren, in
denen man einfach alles bekommt. Die Mode ist hier außerdem T-Shirts und
enge Jeans (!) zu tragen – bei 37 Grad gehen wir da bisher noch ein
wenig gegen den Trend… und auch traditionelle afrikanische Stoffe
scheinen hier total Out zu sein.

Burkina Faso, als eines der ärmsten Länder Afrikas, und Botswana, als
eines der reichsten, sind einfach zwei Paar Schuhe. Und es ist spannend
zu sehen, wie sich das Angebot an vor allem Luxusgütern und der
allgemeine Lifestyle mit dem Kapital der Leute ändert.

Achso, gestern waren wir noch bei einem Fussball-Freundschaftsspiel:
Botswana gegen Simbabwe. Sollte die Vorbereitung auf den Afrika-Cup
sein, der am 21.Januar beginnt. Botswana hat sich qualifiziert, deshalb
werden die kommenden Wochen alle Leute freitags das Trikot tragen. Eine
ziemlich coole Aktion. Da werde ich mich wohl anschließen ; )

Soweit mal für heute,
ich schick euch ganz liebe und warme Grüße aus Botswana!
Gottes Segen euch!
Sarah