Donnerstag, 1. November 2012

Guinea...



Hallo ihr Lieben, 

nun gibt es endlich mal wieder einen Eintrag – solang das Internet noch zulässt! Wir haben – Gott sei Dank- inzwischen einen Internetstick gefunden, aber die Verbindung reicht meist geradeso zum Emails abrufen und schicken.

Ich bin nun schon einen Monat in Guinea. Davon knapp 3 Wochen an meiner Praxisstelle. Es ist im Grunde ein Landwirtschaftsprojekt (was mir vorher nicht so ganz klar war…) Es geht darum neue Methoden zum Reisanbau zu entwickeln und einzuführen und damit die Ausgaben zu senken und Erträge zu steigern. Und das heißt für mich dann die nächsten Wochen jede Menge Versuchsfelder auszuwerten und, ja richtig, Reiskörner zu zählen ;). Was das dann genau mit internationaler sozialer Arbeit zu tun hat, muss ich allerdings noch herausfinden.

Ein anderer Teil meines Praktikums wird sein, ein Projekt mit Getreidebanken auszuwerten. Das Projekt ist noch in der Testphase und bevor die Ausbilder mit der Sensibilisierung in den Dörfern beginnen, wollen wir die bisherigen Erfahrungen auswerten und eine Art Ausbildungsguide für sie entwickeln. Den Fragebogen haben wir schon erstellt und bald geht auch die Praxis los. Darauf freu ich mich schon!

Ja und ansonsten werde ich mir sonst noch irgendwelche soziale Projekte suchen ;)
Also denn, bis zum nächsten Eintrag. Wir waren jetzt gerade eine Woche auf in Dalaba, bei einem Treffen mit allen Missionaren, die von meiner Organisation in ganz Guinea verteilt arbeiten. Es war eine gute Zeit und es ist schön alle kennen zu lernen und ein wenig einen Überblick zu bekommen, was für Projekte noch so in Guinea sind. Morgen früh geht’s dann zurück nach Kissi und die Arbeit geht richtig los!

Ganz liebe Grüße,
Sarah

Donnerstag, 11. Oktober 2012

ab ins Projekt

... so heute mal im Stickwortformat

- wir sind nach unserer Reise gut in Conakry angekommen. Und ganz ehrlich, die letzte Fahrt war die einzige, naja ...viel zu viele Menschen im Auto und zu schnelles Kurven fahren. Das mit den Kurven mag ich halt einfach nicht so gerne ;)

- Conakry ist groß und die Straßenführung so gut, dass man einfach mal für die 20km in die Stadt schon mehr als 2 Stunden braucht. Gut wenn man keine festen Termine oder Arbeitszeiten hat, aber sonst...

- am Dienstag ist mein Dad heimgeflogen. War echt ne schöne Zeit =)...
 und die Missionare, bei denen ich mein Praxissemester mache, sind angekommen. Ein tolles Ehepaar aus der Schweiz, die im Rentenalter für vier Jahre hier nach Guinea gekommen sind. Ich bin sicher es wird eine schöne und lehrreiche Zeit mit ihnen!

- jap und morgen früh gehts dann ab nach Kissidougou ins Projekt. Das werden dann nochmal 14h Fahrt sein und unser Auto ist schon mindestens so schön und hoch bepackt, wie das die Afrikaner auch tun...

... und weil noch nicht ganz klar ist, wie und ob überhaupt wir in Kissidougou Internet haben werden: Stellt euch darauf ein, dass es bis zum nächsten Eintrag ein bisschen dauert ;)

ganz liebe Grüße aus Guinea bis dahin!

Montag, 8. Oktober 2012

auf nach Guinea!

nach einer schönen Nacht im (zu) klimatisierten Zimmer auf zu neuen Abenteuern!

auf dem Weg nach Guinea: nur 5Min nach der Abfahrt, Überquerung des Gambia!

unser "Taxi" - ist es nicht schön?!
Die zwei Jungs, die ihr da seht, waren die Fahrer
Ich entschuldige mich an dieser Stelle für meine Zweifel an euren Fahrkünste, sie waren mehr als unberechtigt. Respekt!

die (1.) Abenddämmerung

alles klar da oben?!
tja, wenn die 22 Plätze unten voll sind, dann macht man halt oben weiter ;)


Meine Lieblingsstelle:
3 Fahrzeuge im Matsch stecken geblieben!
Da heißt es dann ab in den Matsch und mit 30 Mann ziehen...
(man beachte den weißen Mann an rechter Stelle!
- da konnte sich so mancher pingeliger Afrikaner - ihh Matsch- was abschauen ;))

und noch einmal...
man hilft ja dann doch, auch wenn der Fahrer Senegalese und kein Guineer ist ;)

ja, so ungefähr sah der Großteil der "Straße" aus

da zwickts dann auch mal an der ein oder anderen Stelle
vor allem, wenn man auf dem Platz, wo ich gerade allein sitz eigentlich die ganze Zeit zu zweit sitzt!!!!


aber was tut man nicht alles, um solche schöne, abgelegene Gegenden zu sehn ?! ;)

ein paar Impressionen aus Senegal

In Dakar: da genießt wohl einer den Ausblick auf's Meer...

... dachten wir zumindest ;)

... ansonsten ist Dakar eine busy afrkanische Großstadt... groß, laut und in der Regenzeit leider auch ein wenig stinkig weil nur bedingt eine Kanalisation vorhanden ist...
Nur der Strand ist da eine Ausnahme. Busy ist es da zwar auch, aber mit Sportlern sämtlicher Art - v.a. Fussballern ;) Ich will auch !!! =)

jemand Lust auf ein (frisches) Steak?!
ein Affenbortbaum- bzw. Baobab-Wald
(mit freundlichen Grüßen nach Israel ;))

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bilder gibts in ein paar Tagen ;)

von Senegal nach Guinea



Hi ihr Lieben, 

(Letzt-)Endlich sind wir doch tatsächlich in Guinea angelangt… Nach 32 Stunden, auf Straßen, die selbst mit Allrad nur schwer befahrbar sind, in einem Toyota-Jeep mit ca. 22 Leuten (vorne 7 Erwachsene + 3 Kinder- hinten auf der Ladefläche 10 und auf dem Dach 4) und viel Gepäck (eine der Mitfahrerinnen ist umgezogen!).

Eigentlich wollten wir ja am 1.Okt. morgens losfahren… Leider hat sich dann jedoch rausgestellt, dass wir am Abend zuvor, als wir ungefähr eine Stunde am Abfahrtsort rumgefragt haben, keine bzw. nur falsche Infos bekommen haben, d.h. keine Tickets hatten und es deshalb hieß: mit dem Auto am Nachmittag könnt ihr mit, das fährt wenn genug Leute da sind… Sehr präzise diese Angabe und dementsprechend sind wir dann erstmal nochmal in Hotel… 

Gegen 2 sind wir dann zurück und haben beschlossen, die zwei Restplätze noch aufzukaufen, dass es am Abend noch losgehen kann… Die wurden dann vermutlich einfach nochmal verkauft, aber zumindest haben wir damit die Plätze vorne bekommen, weil „das ja dann nur fair ist“ (Zitat die Fahrer) ;) Vorne bedeutet dann zu zweit auf dem Befahrersitz + Sicht, anstatt zu 12 auf der Ladefläche…  Wahrscheinlich dachten sie auch, dass wir das hinten nicht durchstehen… 

Naja, um sechs abends gings dann endlich los… und gleich mit ner Fähre mit Handseil über den Gambia-River. Sehr schön, dachten wir…Einige Kilometer weiter hieß es dann erstmal alle austeigen und den Berg hochlaufen, sonst schaffst das Auto nicht…auch gut, wandern inklusive. Dann ging es so richtig los: Berge rauf und runter, auf „Straßen“, die mehr aus Felsen, Steinen, Fahrrinnen und Löchern bestehen, als aus irgendetwas anderes – und das es gegen Ende der Regenzeit ist, hat es bestimmt auch nicht besser gemacht – und das alles haben wir dann 1½Tage lang gemacht, in dieser doch sehr komfortablen Sitzposition, wo einem eigentlich schon nach 5 Minuten alles weh tut… Die erste Nacht haben wir auf einer Konstruktion aus „Bohnenstangen“ (sagt Papa) und die andere (Gott sei Dank!) kurz vor Ziel bei einer unserer Mitfahrerinnen zu Hause in einem Bett (!) und nicht wie zunächst geplant draußen verbracht. 

Natürlich haben wir auch an Pannen auf dem Weg nichts ausgelassen – Loch im Kühler, Probleme mit dem Allrad, Platten (ausgetauscht mit Ersatzreifen, bei dem die Felge gebrochen war) und das Highlight: im Matschloch festgefahren! Glücklicherweise hatten wir jedoch direkt einen Mechaniker und das nötige Ersatzmaterial dabei. Und waren auch nicht die Einzigen, die sich festgefahren hatten, das heißt die Passagiere, dreier Jeeps haben die Autos gemeinsam aus dem Matsch gezogen und weiter gings… (Kommentar einer Einheimischen: Dein Papa hat gut gearbeitet ;)) 

Zwischendurch haben wir dann mitten in den Bergen auch die Grenze von Senegal nach Guinea überwunden. Die Grenzposten bestanden aus ner Bambushütte, Elektrizität Fehlanzeige. Wenn wir es richtig gesehen haben, waren wir Nummer 40 und 41, von Nicht-Westafrikanern, die diese Grenzposten dieses Jahr überwunden haben… Und mit Sicherheit waren wir die einzigen Deutschen, denn der Grenzbeamte war mit unseren Pässen, Visa und Stempeln so was von überfordert (wo und wie muss der denn genau hin und überhaupt, wer brauch das schon?!), dass ich ganz schön in mich hineinschmunzeln musste ;) 

Insgesamt war der Trip echt schön, vor allem landschaftlich waren wir in Gegenden, wo vermutlich nicht jeder so schnell hinkommt… aber es war halt auch en bissl schmerzhaft an manchen Stellen und wir waren echt froh, als wir heut Morgen dann tatsächlich (und nocht nur hoffentlich bald) das Ziel und damit ne schöne Dusche und en Bett vor Augen hatten  =)

Heute sind wir dann ein wenig in der Kleinstadt Labé unterwegs gewesen, die irgendwie flair hat. Auf der einen Seite ist sie voll gemütlich und trotzdem busy. Es gibt einen große Obst und  Gemüse Markt und einen dann den richtigen Makrt mit allen Dingen, die das Herz begehrt: von bunten Stoffen, bis selbstgemachten Lederschuhen, Billigkitsch aus China, Erdnussbutter, Bisap, … Voll schön =) Und es gibt das beste Baguette, unser derzeitiges Hauptnahrungsmittel, das wir bisher auf unserer Reise gefunden haben. Man freut sich ja auch an den kleinen Dingen des Lebens =) 

Morgen geht’s dann nach Dalaba weiter und wir werden ein bisschen wandern gehen, in scheinbar einem der schönsten Wandergebiete Westafrikas =)

Bis die Tage, 
Ganz liebe Grüße aus Guinea!

Samstag, 29. September 2012

soviel zu innerafrikanischen Flügen...

... eigentlich sollte unser Flug ja um 16.00 gehen... bei der ersten Ankunft am Flughafen, hieß es dann allerdings gleich mal 19.40. OK, dachten wir uns, chillen wir halt noch ne Runde bei SIM und kommen gegen später an den Flughafen zurück. In Kurzform: der Abflug war dann 22.15 - über Niger, Mali, ... naja, und auch Mauretanien haben wir noch mitgenommen. Weil als wir beim Landeanflug auf Dakar sind wir in ein so heftiges Unwetter geraten, dass der Pilot einige Luftlöcher, Böen und Blitze später, dann doch beschlossen hat, dass es vielleicht doch weiser ist nochmal durchzustarten... Und ehrlich gesagt, ob man dann letztendlich mit 9 oder 12 Stunden Verspätung am Ziel ankommt, macht dann auch keinen großen Unterschied mehr.... Nur soviel: ich were in Zukunft gerne auf sämtliche Reifenplatzer (vor allem die hinten rechts), Unwetter beim Fliegen, u.Ä. gerne verziechten!!!

Naja und dann waren wir plötzlich in Dakar, Senegal, und die Stadt ist einfach mal riesig und aufgrund der Regenzeit ziemlich dreckig... Wir sind dann den Tag über ein wenig durch die Stadt gezogen...aber irgendwie sind afrikanische Großstädte einfach nicht so dsa wahre... Erst als wir dann gegen abend noch an den Strand sind und der überfüllt mit Fussballern und anderen Sportbegeisterten war, hat die Stadt dann doch so einie Pluspunkte bekommen ;)

Trotzdem sind wir dann heute gleich weiter ins Landesinnere von Senegal gefahren... Das senegalesische Transportmittel: 7 Place - Peugeots 504 Kombi mit einer zusätzlichen Sitzreihe - sprich Fahrer + 7 Passagiere... da ist es auf der Rückbank, dann doch ein wenig kuschelig - und ratet mal wo wir saßen ;) genau da zusammen mit dem Lulatsch von Afrikaner... Aber Hauptsache, man kommt früher oder später trotz der mit Schlaglöchern übersäten Straßen ans Ziel ;)

Und da chillen wir jetzt gerade, bevors dann morgen weiter geht... in Richtung Guinea...
ganz liebe Grüße,
Sarah

Papa in Burkina die 2.

... und dann kam auch schon mein Papa an...am 22.09. - pünktlich zu meinem...ne wartet unserem Geburtstag ;) und den haben wir mit einem schönen Abendessen gemeinsam gefeiert.
Am nächsten Tag sind wir dann morgens gemeinsam in die Kirche und anschließend haben wir das Moto von einem Freund geliehen bekommen... Das war echt cool!
Wir sind dann am Sonntag Nachmittag noch mit zwei Freunden, die Witwe des Autobesitzers, der beim Unfall gestorben ist, besuchen gegangen. Es war schön sie nochmal zu sehen und wir versuchen, ob sie einen Mikrokredit bekommen kann und sich damit eine neue Zukunft aufbauen kann.

Abends sind wir noch so in der Stadt rumgefahren und dass macht echt Spaß. Am nächsten Tag gings dann nochmal bei AGD vorbei, auf nen kleinen Stop an der Barage und dann mit dem Bus nach Yako.
Dienstag sind wir dann noch in Edouards Dorf und haben seine Familie und den Pastor dort besucht. Das war echt ne schöne Zeit und vor allem über so Themen wie Landwirtschaft und Co kann man sich mit den Afrikanern einfach stundenlang unterhalten sind...Wie gut, dass wir vom Lande sind ;)

Am Mittwoch Abend gings dann schon wieder nach Ouaga zurück und der Abschied war dann ein wenig abrupt...aber ich steh eh nicht so auf lange Abschiedsszenen ;)

Abends waren wir noch bei meinem Chef eingeladen. Es war ein megaschöner Abend, aber es gab einfach soooo viel zu essen und ablehnen ist in Afrika nicht... wenn sie nach Aubergine mit Ei, Chicken, Kochbanane und Nudeln mit Hackfleisch,  das Stück frieterten Fisch vor dem Früchtenachtisch weggelassen hätten, wärs auch gut gewesen ;)

Am Donnerstag sind wir dann noch eine meiner Kolleginnen besuchen gegangen, die vor 2 Tagen ihr Kind bekommen hatte... Ihr Mann, der in den USA ist, hat den Namen rausgesucht: Sarah ;)

Tja und dann sollte die Reise losgehn... früher oder später ;)

Ende Praktikum und Waisenhau...

Hallo ihr Lieben,

weitere 3 Wochen sind ins Land gegangen und wieder mal jede Menge passiert.

Inzwischen hab ich mein Praktikum abgeschlossen und es war echt eine gute Zeit. Ich hatte die Möglichkeit mit drei verschiedenen Personenkreisen zu Nachhaltigkeitsstudien zu machen bzw. mit Hilfe des Progress out of Poverty Indexes zu schauen, ob AGD mit den Krediten tatsächlich die Ärmsten erreichen oder eigentlich nur die profitieren, denen es eigentlich eh schon ganz gut geht. Und die Ergebnisse sind echt interessant... Wusstet ihr, dass beispielsweise. dass Tierhaltung in Ouaga offiziell verboten ist, aber in den Dörfern ein Zeichen von Reichtum ist? Dass ein Mann in Burkina auch mal 12 Frauen und 40+ Kinder haben kann? Dass man nicht unbedingt einen Stromzugang braucht, um einen Fernseher zum Einsatz zu bringen? Dass Gaslampen durch die batteriebertriebenen Lampen auch in Burkina am Verschwinden sind? Dass du in Burkina durchaus im abgelegenen Dorf als Landwirt enden kannst, selbst wenn du einen guten Schulabschluss hast? UND: dass wenn du armen und benachteiligten Menschen eine Chance gibst und ein wenig Kapital zu Verfügung stellst, es fast alle schaffen ihre Aktivitäten auszubauen und ihre Lebensumstände zu verbessern?! ... Zu sehen, wie Menschen mit Hilfe der Kredite aufsprühen und ihre Zukunft in die Hand nehmen können, das ist total motivierend... und vor allem nachhaltig ;)

Jap, und nach meinem Praktikum bin ich dann nochmal ein paar Tage nach Yako... und es hieß nochmal mit den beiden Jungs, die verletzt waren, ins Krankenhaus zu gehen... und da haben wir geschlagene 12 Stunden auf den Facharzt gewartet (was ja halb so schlimm wäre, wenns nicht einer der letzten Tage gewesen wäre, aber naja..C'est l'Afrique ;))
Die Diagnose war im Endeffekt nichts neues: beide haben nochmal eine Behandlung gegen die Kopfschmerzen und fürs rechte Auge bekommen. Aber im Endeffekt ist klar, dass bei Edouard der Sehnerv beschädigt ist und er nicht mehr sehen wird...und bei Bartho es leider auch nicht allzu gut für das Auge aus... Eine heftige Diagnose für die beiden und schwierig anzunehmen. Vor allem: Wir glauben daran, dass Gott Wunder getan hat und noch heute tut, aber gibt es einen Punkt, wo man auch irgendwie ein wenig "realistisch" sein muss und Dinge so annehmen wie sie sind?! Vor allem, wenn es schon ein riesen Wunder ist, dass es "nur" das rechte Auge ist, dass Probleme macht?! ...

Wie auch immer, sonst gehts den beiden und auch allen anderen inzwischen wieder gut und alle bereiten sich auf den Schulanfang am 3.Oktober vor. Dieses Schuljahr wird einige Veränderungen bringen, weil viele Jugendliche Waisenhaus verlassen werden... Aber alles und jeder hat seine Zeit. Nun heißt es sich für die Jugendlichen an Uni und Co einzufinden und das wird sicherlich auch eine herausfordernde Zeit.




Sonntag, 9. September 2012

Ein paar Impressionen von meinem Praktikum bei AEM

Eine Frauengruppe beim Unterschreiben der Verträge... Noch am selben Tag bekommen sie ihre Kreditsumme ausgezahlt und ie Arbeit kann beginnen =)

Interviews von KreditnehmernerInnen bei AEM, einem Verein, der mit HIV-Betroffenen und benachteiligten Menschen arbeitet und mit dem wir kooperieren

Seifenherstellung bei AEM

Eine Frau beim Schreiben ihrer "Geschichte aus Burkina Faso"
Sie hatte im Gegensatz zu vielen anderen v.a. Frauen, das Privileg schreiben zu lernen!

Könnt ihr es euch vorstellen eine von 4 Frauen zu sein und in einer Familie mit insgesamt 20 Kindern zu leben...
Sie ist eine dieser Frauen und hat eine Aktivität gestartet, damit sie ein wenig für sich und ihre eigenen 5 Kinder dazuverdient...

2 meiner Kollegen an der Kasse...

Hochzeit in Burkina
-
Der Einzug in die Kirche
 


Bei der Feier: Das Brautpaar gibt dem jeweils anderen (Fanta) zu trinken. Die Signifikation weiß ich leider nicht ;) Ist aber bei jeder Hochzeit hier so ;)

Samstag, 8. September 2012

...


Samstagmorgen in Burkina Faso. Eine Hochzeit steht an. 9 Uhr Standesamt, 10.30 Kirche – also Abfahrt 8.30. Sarah rennt hin und her, um vorher noch Wäsche zu waschen, damit sie dann doch mal wieder saubere Kleider im Schrank hat. 8.25 SMS: Bin gerade erst aufgewacht. Wir hatten gestern eine  Gebetsnacht. Lass uns das Standesamt vergessen. Ich hol dich um 9.30. Lass dir Zeit! Nun ja, zwei Optionen:
1. Aufregen (wozu dann der ganze Stress? Hätte auch länger schlafen können…)
2. Gechillt Wäsche aufhängen und denken, dass es wohl so sein hat sollen…wär eh noch nicht fertig gewesen zum gehen…
 
Hab nach einigen Sekunden mit der ersten Option gespielt und mich dann doch für das letztere entschieden… mit dem Resultat, dass ihr dann doch mal wieder einen Blogeintrag bekommt.
(Weil das Internet nicht ging, konnte ich ihn allerdings nicht hochstellen…kleiner Nachtrag: ich wurde dann um 10Uhr abgeholt… Und die Hochzeit war echt schön ;))

Ich bin inzwischen schon fast am Ende meines Praktikums angelangt und werde die verbleibende Woche versuchen mit der Direktorin die Impact Studies abzuschließen. Das heißt, Daten auswerten und in einem Bericht niederschreiben… Und so interessant das Auswerten der Daten ist und sein wird, desto herausfordernder das Schreiben des Berichts – aus französisch…

Nach einigen Wochen Hauptstadtleben wird es mir doch immer wieder bewusst, wie unterschiedlich die Lebensweisen in einem Land sein können. Da gibt es die Leute im Dorf, die teilweise noch nie wirklich aus ihrem Dorf rausgekommen sind. Dann gibt es das Leben in der Kleinstadt, das auch noch sehr dörflich geprägt ist, aber mehr Möglichkeiten, wie Zugang zu Bildung, Märkten und einer eventuellen Arbeitsstelle bietet. Und dann gibt es das Leben in der Großstadt. Wenn du keine Arbeitsstelle hast, dann verbringst du die meiste Zeit zu Hause und kümmerst dich um Haushalt und Kinder. Manche (wie viele unserer KreditehmerInnen) haben kleine Aktivitäten, mit denen sie Geld verdienen, um ihre Familie zu versorgen. Andere haben eine Anstellung mit festem Lohn. Der ist allerdings meist ziemlich niedrig bzw. die Arbeitszeiten und – bedingungen unterirdisch (z.B. von 6 – 19Uhr, 6 Tage die Woche) …außer du hast die richtigen Freunde und wirst Funktionär… dann hast du es geschafft und kannst dir in Ouaga2000 ein überdimensionales Haus bauen, dass du selbst bei uns im Westen nur selten findest… Wird interessant sein, wie sich das zukünftig entwickelt!

Achso, noch ein Tipp: Wenn du willst, dass dein Auto hier durch den TÜV kommt, dann lass einfach vor der Untersuchung funktionierende Teile einbauen… und ersetz sie hinterher wieder mit den kaputten. Damit kann dir trotz Schrottauto keiner verbieten, zu fahren und die Menschheit zu gefährden. Herzlichen Glückwunsch!

Soweit für heute.Sorry falls der Rundbrief ein wenig zu arg mit Ironie versehen ist… Bin heute in der Laune dazu ;)

Ganz liebe Grüße,
Sarah

Freitag, 24. August 2012

das Unfallauto

Ein kleiner Nachtrag: Das ist unser Unfallauto...gute Qualität aus good old Germany, sonst wäre es wohl auch nicht mehr in diesem Zustand nach 2-3 Überschlägen... Der Dachgepäckträger, der montiert war, hat wohl auch seinen Teil zu unserem Schutz beigetragen... Ich werd wohl trotzdem nicht mehr so schnell in diese Art von Auto einsteigen ;) (zumindest soferns ne bessere Alternative gibt...)

Praktikum, Unfallupdate, ...


Hallo ihr Lieben, 

Zurück zum Alltag bedeutet für mich Montags bis Freitag von 7.30- 12.30 und 15.00-18.00 und Samstag bis 12.00 zu arbeiten… Und das ist megainteressant und ich lern jede Menge, aber im Moment auch ein wenig anstrengend, vor allem weil ich meist in der Mittagspause noch irgendwelche Dinge zu erledigen habe (wie mein neues, schön schrottiges Rad zur Reparatur zu bringen bzw. abzuholen ;)) 

Meine Kollegen sind super. Sie sind alle ziemlich jung und nen gutes Team, in dem man sich sofort wohl fühlt =) Der größter Teil meiner Arbeit besteht aus Büroarbeit… Was auch ok ist, sofern die Mischung stimmt ;) … das heißt man auch direkt mit den KreditnehmerInnen in Kontakt kommt. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass ich die Impact Studie in Yagma machen darf. Das heißt nämlich, dass man donnerstags auf dem Moto ins Dorf fährt und die Leute teilweise zu Hause besucht, um ihre Aktivitäten zu sehen =) Beim Durchsehen der Dokumente heute, habe ich das coolste Projekt entdeckt: Eine Frau hat einen Kredit aufgenommen, damit sie Kleinigkeiten zum Essen und Co. im Zug, der in die Elfenbeinküste fährt, verkaufen kann. Auf die Idee muss man auch erstmal kommen! Klingt spannend….

Ansonsten bin ich ehrlich gesagt gerade ein wenig geknickt, weil ich realisieren muss, dass Edouard (und ich denke auch Bartho) wohl auch dauerhaft auf dem rechten Auge nicht sehen werden… Das hat wohl der Arzt mehr oder weniger diagnostiziert. Es werden zwar noch andere Untersuchungen gemacht, aber ich werde jetzt wohl die Jungs mehr dahingehend bestärken, dass sie lernen damit umzugehen… Ohne aus dem Blick zu lassen, dass der Herr auch heute noch Wunder tut. Ich mein, bis dass wir heute an diesem Punkt stehen, sind schon zahlreiche Wunder geschehen! Bartholome meinte letztes Wochenende: Eigentlich muss ich Gott garnicht darum bitten, dass er mein Auge heilt. Ich bin doch schließlich ein Bartholome, da sollte das selbstverständlich sein… Naja, und trotz dass die beiden versuchen, es mit Humor zu nehmen, merkt man, dass sie doch ganz schön psychisch damit zu kämpfen haben… Und auch das ist wohl normal… 

So, damit seid ihr dann wieder auf dem neusten Stand. 

Ich werde morgen erstmal einen Überraschungsbesuch in Yako machen. Ich habe heute meinen Chef darum gebeten, nicht samstags arbeiten zu müssen – einmal, weil ich dann gar keine Möglichkeit hab, zur Ruhe zu kommen und am Wochenende was zu unternehmen… und auch um meinen Projektbericht für die Uni zu schreiben und ein paar andere Sachen zu organisieren. Er hat sein ok dazu gegeben – unter der Bedingung, dass ich noch einen offiziellen „Demande“ schreibe. Aber wenn‘s nur das ist ;) Das heißt dann soviel, wie die Wochenenden werde ich unterwegs sein und Freunde besuchen und unter der Woche wird ich mich abends dazu zwingen, was zu schaffen =)

Ganz liebe Grüße aus dem regenreichen Burkina!
Sarah