Mittwoch, 3. Oktober 2012

von Senegal nach Guinea



Hi ihr Lieben, 

(Letzt-)Endlich sind wir doch tatsächlich in Guinea angelangt… Nach 32 Stunden, auf Straßen, die selbst mit Allrad nur schwer befahrbar sind, in einem Toyota-Jeep mit ca. 22 Leuten (vorne 7 Erwachsene + 3 Kinder- hinten auf der Ladefläche 10 und auf dem Dach 4) und viel Gepäck (eine der Mitfahrerinnen ist umgezogen!).

Eigentlich wollten wir ja am 1.Okt. morgens losfahren… Leider hat sich dann jedoch rausgestellt, dass wir am Abend zuvor, als wir ungefähr eine Stunde am Abfahrtsort rumgefragt haben, keine bzw. nur falsche Infos bekommen haben, d.h. keine Tickets hatten und es deshalb hieß: mit dem Auto am Nachmittag könnt ihr mit, das fährt wenn genug Leute da sind… Sehr präzise diese Angabe und dementsprechend sind wir dann erstmal nochmal in Hotel… 

Gegen 2 sind wir dann zurück und haben beschlossen, die zwei Restplätze noch aufzukaufen, dass es am Abend noch losgehen kann… Die wurden dann vermutlich einfach nochmal verkauft, aber zumindest haben wir damit die Plätze vorne bekommen, weil „das ja dann nur fair ist“ (Zitat die Fahrer) ;) Vorne bedeutet dann zu zweit auf dem Befahrersitz + Sicht, anstatt zu 12 auf der Ladefläche…  Wahrscheinlich dachten sie auch, dass wir das hinten nicht durchstehen… 

Naja, um sechs abends gings dann endlich los… und gleich mit ner Fähre mit Handseil über den Gambia-River. Sehr schön, dachten wir…Einige Kilometer weiter hieß es dann erstmal alle austeigen und den Berg hochlaufen, sonst schaffst das Auto nicht…auch gut, wandern inklusive. Dann ging es so richtig los: Berge rauf und runter, auf „Straßen“, die mehr aus Felsen, Steinen, Fahrrinnen und Löchern bestehen, als aus irgendetwas anderes – und das es gegen Ende der Regenzeit ist, hat es bestimmt auch nicht besser gemacht – und das alles haben wir dann 1½Tage lang gemacht, in dieser doch sehr komfortablen Sitzposition, wo einem eigentlich schon nach 5 Minuten alles weh tut… Die erste Nacht haben wir auf einer Konstruktion aus „Bohnenstangen“ (sagt Papa) und die andere (Gott sei Dank!) kurz vor Ziel bei einer unserer Mitfahrerinnen zu Hause in einem Bett (!) und nicht wie zunächst geplant draußen verbracht. 

Natürlich haben wir auch an Pannen auf dem Weg nichts ausgelassen – Loch im Kühler, Probleme mit dem Allrad, Platten (ausgetauscht mit Ersatzreifen, bei dem die Felge gebrochen war) und das Highlight: im Matschloch festgefahren! Glücklicherweise hatten wir jedoch direkt einen Mechaniker und das nötige Ersatzmaterial dabei. Und waren auch nicht die Einzigen, die sich festgefahren hatten, das heißt die Passagiere, dreier Jeeps haben die Autos gemeinsam aus dem Matsch gezogen und weiter gings… (Kommentar einer Einheimischen: Dein Papa hat gut gearbeitet ;)) 

Zwischendurch haben wir dann mitten in den Bergen auch die Grenze von Senegal nach Guinea überwunden. Die Grenzposten bestanden aus ner Bambushütte, Elektrizität Fehlanzeige. Wenn wir es richtig gesehen haben, waren wir Nummer 40 und 41, von Nicht-Westafrikanern, die diese Grenzposten dieses Jahr überwunden haben… Und mit Sicherheit waren wir die einzigen Deutschen, denn der Grenzbeamte war mit unseren Pässen, Visa und Stempeln so was von überfordert (wo und wie muss der denn genau hin und überhaupt, wer brauch das schon?!), dass ich ganz schön in mich hineinschmunzeln musste ;) 

Insgesamt war der Trip echt schön, vor allem landschaftlich waren wir in Gegenden, wo vermutlich nicht jeder so schnell hinkommt… aber es war halt auch en bissl schmerzhaft an manchen Stellen und wir waren echt froh, als wir heut Morgen dann tatsächlich (und nocht nur hoffentlich bald) das Ziel und damit ne schöne Dusche und en Bett vor Augen hatten  =)

Heute sind wir dann ein wenig in der Kleinstadt Labé unterwegs gewesen, die irgendwie flair hat. Auf der einen Seite ist sie voll gemütlich und trotzdem busy. Es gibt einen große Obst und  Gemüse Markt und einen dann den richtigen Makrt mit allen Dingen, die das Herz begehrt: von bunten Stoffen, bis selbstgemachten Lederschuhen, Billigkitsch aus China, Erdnussbutter, Bisap, … Voll schön =) Und es gibt das beste Baguette, unser derzeitiges Hauptnahrungsmittel, das wir bisher auf unserer Reise gefunden haben. Man freut sich ja auch an den kleinen Dingen des Lebens =) 

Morgen geht’s dann nach Dalaba weiter und wir werden ein bisschen wandern gehen, in scheinbar einem der schönsten Wandergebiete Westafrikas =)

Bis die Tage, 
Ganz liebe Grüße aus Guinea!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen