Samstagmorgen in
Burkina Faso. Eine Hochzeit steht an. 9 Uhr Standesamt, 10.30 Kirche – also
Abfahrt 8.30. Sarah rennt hin und her, um vorher noch Wäsche zu waschen, damit
sie dann doch mal wieder saubere Kleider im Schrank hat. 8.25 SMS: Bin gerade
erst aufgewacht. Wir hatten gestern eine
Gebetsnacht. Lass uns das Standesamt vergessen. Ich hol dich um 9.30.
Lass dir Zeit! Nun ja, zwei Optionen:
1. Aufregen (wozu dann der ganze Stress? Hätte auch länger schlafen können…)
2. Gechillt Wäsche aufhängen und denken, dass es wohl so sein hat sollen…wär eh noch nicht fertig gewesen zum gehen…
1. Aufregen (wozu dann der ganze Stress? Hätte auch länger schlafen können…)
2. Gechillt Wäsche aufhängen und denken, dass es wohl so sein hat sollen…wär eh noch nicht fertig gewesen zum gehen…
Hab nach einigen Sekunden mit der ersten Option gespielt und mich dann doch für
das letztere entschieden… mit dem Resultat, dass ihr dann doch mal wieder einen
Blogeintrag bekommt.
(Weil das
Internet nicht ging, konnte ich ihn allerdings nicht hochstellen…kleiner
Nachtrag: ich wurde dann um 10Uhr abgeholt… Und die Hochzeit war echt schön ;))
Ich bin
inzwischen schon fast am Ende meines Praktikums angelangt und werde die
verbleibende Woche versuchen mit der Direktorin die Impact Studies
abzuschließen. Das heißt, Daten auswerten und in einem Bericht niederschreiben…
Und so interessant das Auswerten der Daten ist und sein wird, desto
herausfordernder das Schreiben des Berichts – aus französisch…
Nach einigen
Wochen Hauptstadtleben wird es mir doch immer wieder bewusst, wie
unterschiedlich die Lebensweisen in einem Land sein können. Da gibt es die
Leute im Dorf, die teilweise noch nie wirklich aus ihrem Dorf rausgekommen
sind. Dann gibt es das Leben in der Kleinstadt, das auch noch sehr dörflich
geprägt ist, aber mehr Möglichkeiten, wie Zugang zu Bildung, Märkten und einer
eventuellen Arbeitsstelle bietet. Und dann gibt es das Leben in der Großstadt.
Wenn du keine Arbeitsstelle hast, dann verbringst du die meiste Zeit zu Hause
und kümmerst dich um Haushalt und Kinder. Manche (wie viele unserer
KreditehmerInnen) haben kleine Aktivitäten, mit denen sie Geld verdienen, um
ihre Familie zu versorgen. Andere haben eine Anstellung mit festem Lohn. Der
ist allerdings meist ziemlich niedrig bzw. die Arbeitszeiten und – bedingungen
unterirdisch (z.B. von 6 – 19Uhr, 6 Tage die Woche) …außer du hast die richtigen
Freunde und wirst Funktionär… dann hast du es geschafft und kannst dir in
Ouaga2000 ein überdimensionales Haus bauen, dass du selbst bei uns im Westen
nur selten findest… Wird interessant sein, wie sich das zukünftig entwickelt!
Achso, noch ein
Tipp: Wenn du willst, dass dein Auto hier durch den TÜV kommt, dann lass einfach
vor der Untersuchung funktionierende Teile einbauen… und ersetz sie hinterher
wieder mit den kaputten. Damit kann dir trotz Schrottauto keiner verbieten, zu
fahren und die Menschheit zu gefährden. Herzlichen Glückwunsch!
Soweit für heute.Sorry falls der
Rundbrief ein wenig zu arg mit Ironie versehen ist… Bin heute in der Laune dazu
;)
Ganz liebe Grüße,
Sarah
Sarah
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