Zunächst: Tut mir leid, dass ich euch nur so selten News geben kann. Die INternetverbindung ist echt Katastrophe...Dieser Eintrag ist von letzten Donnerstag:
Nach drei Tagen melde ich mich aus dem Dorf zurück. Ich hatte eine super Zeit mit der Familie eines Mädchens aus dem Waisenhaus. Am Dienstagmorgen hab ich mich mit einem unserer Jugendlichen mit dem Rad auf den Weg gemacht. Im Dorf angekommen, habe ich erst mal alle möglichen Leute gegrüßt und dann haben wir einen anderen Jugendlichen unseres Waisenhauses an seinem Arbeitsplatz besucht. Im Schatten von einigen prächtigen Mangobäumen wäscht er, sofern er im Dorf ist, Gold aus und versorgt mit dem Gewinn seine Familie und erwirtschaftet die Schulgebühren für seine Geschwister. Anschließend haben wir den Pastor gegrüßt. Leider standen wir beide wieder einem altbekannten Problem gegenüber: der Sprache…Es gibt nichts deprimierendes als zu wissen, dass man einer wundervollen Persönlichkeit gegenübersitzt, aber es nicht möglich ist, sich richtig zu unterhalten. Naja, ich muss halt doch richtig Moore lernen ; )
Nach dem Mittagessen haben wir Mädels uns erstmal eine Sieste unter den Mangobäumen gegönnt. Das hatte ich bitter nötig und bei den Temperaturen, die wir hier gerade haben, kann man eh nichts anderes tun.
Gegen Abend haben wir dann noch die Mutter einer unserer Jugendlichen besucht. Ein wenig zu seiner Geschichte: Sein Vater ist seit Jahren psychisch krank und seine Mutter ihn und die Kinder daraufhin verlassen und sich wiederverheiratet. Er selbst ist bei seinem Vater aufgewachsen und hat sich mehr oder weniger selbst durchgeschlagen. Obwohl keiner seine Schulgebühren bezahlt hat, hat ihm der Lehrer erlaubt den Unterricht zu besuchen. Als er die Grundschule abgeschlossen hatte, hat der örtliche Pastor hier im Waisenhaus, um Hilfe gebeten und seitdem lebt er hier. Dieses Jahr wird er vermutlich sein Abitur machen und würde danach gerne Jugend mit einer Mission machen…
Am nächsten Morgen haben wir uns - diesmal glücklicherweise mit dem Moto- auf den Weg gemacht und Marcel, einen anderen Jugendlichen aus dem Waisenhaus, in seinem 4 Kilometer entfernten Dorf besucht. Ich hab den Kindern dort Luftballons mitgebracht. Obwohl der Großteil aufgrund der Hitze zusammengeschmolzen war, hatten sie jede Menge Spaß damit.
Den Nachmittag haben wir wieder unter den Mangobäumen verbracht und einfach nur gequatscht. Und es ist schön, einfach nur gemütlich dasitzen zu können, ohne den Druck eigentlich was arbeiten zu müssen! Abends waren wir dann noch in der Kirche… Als der Gottesdienst schließlich losging, war der Prediger immer noch nicht da und so hat ein anderer spontan gepredigt. Was nicht unbedingt von Nachteil war, weil wir somit einen eine geschätzte Dreiviertelstunde kürzeren Gottesdienst hatten und eine längere Nacht auf unseren Matten unter freiem Sternenhimmel genießen konnten.
Am Donnerstagmorgen wollte ich dann eigentlich nach Yako zurück, aber der Plan hat sich mal wieder geändert. Ein Freund hat mich gebeten, seine Familie zu besuchen und da konnte ich nicht nein sagen. Im Dorf angekommen stellte sich heraus, dass sie gerade ein Pastorentreffen in ihrer Kirche hatten und zum Gottesdienst waren alle eingeladen. Um es kurz zu machen: nach einigen Stunden Gottesdienst, einem leckeren Essen und 3 Hühner und einem Pentade später (Ich bin inzwischen bei 6 Hühnern und einem Pentade angelangt!) bin ich gegen 17.30 mit meinem persönlichen Mototaxi in Yako angekommen.
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